Auf Grund des gestiegenen Bedarfs an Kunststoffen in unterschiedlichen Industriezweigen kommt es seitens der Rohstoffhersteller zu einer Verknappung von unterschiedlichen Ausgangsmaterialien für die Herstellung von Kunststoffprodukten. Dieses führt zu einem weiteren Anstieg der Bezugspreise und sorgt inzwischen bei Lieferzeiten zu ersten Verzögerungen. Hiervon betroffen sind aktuell auch PP-, PE- und PVC-Rohre.
Europaweit sehen sich die Hersteller von Rohren und Kabeln mit Problemen in der Lieferkette konfrontiert. Dabei wird die Branche gleich von mehreren Entwicklungen getroffen. Einerseits sind die genannten Kunststofftypen auf dem europäischen Markt nur eingeschränkt verfügbar. Darüber hinaus kam es in der jüngsten Vergangenheit bei mehreren europäischen Herstellern zu sogenannten Force Majeure-Ereignissen, also zu Situationen, die „unerwartet und außerhalb der Kontrolle“ der Betreiber lagen. Hierdurch entstanden Produktionsausfälle und -stillstände. Auch wenn ein Teil dieser Anlagen wieder in Betrieb ist, bleibt das Angebot aufgrund anstehender Anlagenrevisionen knapp. Trotz der Ankündigung der Erzeuger, Bestände aufzubauen, um die Produktionsausfälle während der Wartungsarbeiten zu überbrücken, bleibt die Versorgungssituation insgesamt problematisch.
„Im Leitungsbau ist auch weiterhin von einer sehr angespannten Situation bei den Materialpreisen auszugehen“, erläutert rbv-Referent Dipl.-Wirtsch.-Ing. (FH) Lukas Romanowski die aktuelle Situation. „Das wird auch zu einer Verteuerung von Bauleistungen führen, denn Leitungsbauer können diese Situation selbstverständlich nicht alleine schultern“, so Romanowski weiter.
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